(28) Reuter I. extrem gefährlich als Ratgeber für LEMS

 

 

 

 

Priv.-Doz. Dr. PhD Iris Reuter, Oberärztin an der Klinik für Neurologie der Universität Gießen, ist Verfasserin des Stichwort-Artikels


“Neuromuskuläre Erkrankungen“ – „Myasthene Syndrome“
im „Engelhardt Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie Springer“

Lesestand online 08. April 2014; 12. April 2014.

 

Der Artikel ist chaotisch-unübersichtlich-nachlässig in der Gegenüberstellung von Erkrankungen und gefährdet EXTREM die Sicherheit der Patienten mit dem Lambert-Eaton-Myasthenischen Syndrom (LEMS) durch umfassende Fehlinformation. Ich kann es nicht fassen, dess eine Ärztin derart ignorant und verächtlich mit Patienten umgeht.


Im internen Suchprogramm des Lexikon ist das Stichwort "Lambert-Eaton-Syndrom" unter "L" nicht verzeichnet. Unter "M": Myasthene Syndrome, Myasthenia gravis, Myasthenie. Unter "N": Neuromuskuläre Syndrome


Freya Matthiessen

 

 


Iris Reuter:
Lambert-Eaton-Syndrom


   FEHLER

Anmerkungen zu den Fehlern


 

Symptome

"Oft proximale Schwäche der Beine.
Verbesserung nach wiederholter Muskeltätigkeit."

 


"Oft" ? Nein, proximale Schwäche der Skelettmuskulatur, zunächst des Hüftgürtels und der Beine, ist EINES  der Leitsymptome des LEMS.

Abgeschwächte /fehlende Eigenreflexe bzw. Reflexinkrement sowie Autonome Störungen sind nicht beschrieben. Die extreme  Beschränkung der Darstellung der Symptome des LEMS, siehe linke Seite, stellt eine gefährliche Verharmlosung der Erkrankung dar.


"Diagnostik"          

"Neurophysiologie, Neurographie" 
"
hochfrequente Serienreizung (30 Hz)"

 

"Labor" 

"Antikörper gegen spannungsgeregelte
Kaliumkanäle [siehe ebenso unter 'Pathogenese' ...  und Anti-VGC-AK" 

 


"Computertomographie des Thorax: Frage nach Thymom; kranieale Magnetresonanztomographie, Ausschluss einer intrakraniellen Raumforderung".

 

Hochfrequente Serienstimulation ist sehr schmerzhaft

Niederfrequente Serienstimulation mit 10 Sek. willkürlicher maximaler Muskelanspannung können  in der Regel die Diagnose bestätgen (Inkrement / Amplitudenanstieg)

 

 

 

"Kaliumkanäle" - wieder ein patientengefährdender Irrtum.
Korrekt ist: Antiköper gegen Calciumkanäle (AK gegen VGCC)

SOX1 ist nicht erwähnt.

 

Eine Zuordnung der einzelnen bildgebenden Verfahren und die Ziele des Einsatzes sind nicht einzelnen Erkrankungen zugeordnet und wären auf LEMS bezogen absurd.

Die Suche nach einem SCLC bei LEMS ist an dieser Stelle überhaupt nicht erwähnt.


 

"Therapie"   

"Tumorbehandlung, sporadisch Immunsuppression, Verstärkung der Symptome durch Mestinon".

 

 

 

 

 

 


"Medikamentöse Therapie"

 

 

 

"sporadisch Immunsuppression" beschreibt den Einsatz unzutreffend.

Mestinon® (Pyridostigminbromid) verstärkt keinesfalls die Symptome des LEMS.  An dieser Stelle (a. a. O. ok) verwechselt die Autorin Erkrankungen:
Beim Slow-Channel-Syndrom ist der Einsatz  von Pyridostigminbromid nicht angezeigt, es kann  die Muskelschwäche verstärken.

IVIG ist nicht erwähnt.


"Operative Therapie"
"Bewertung"
"nicht zu verwendende Medikamente
".

Hier beziehen sich sämtliche Angaben - allerdings ohne Hinweis darauf - ausschließlich auf die Myasthenie.

Unter "Nicht zu verwendende Medikamente sind Chinidin und Chinin aufgeführt: Da fehlt der Hinweis auf die sinnvolle Anwendung beim Slow-Channel-Syndrom.